Fünf volle Tage hatte ich die Gelegenheit einen vollelektrischen Wagen von Volvo zu fahren und dabei die wertvollen Erfahrungen über die Nutzung und den Betrieb eines E-Autos sammeln. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse aus dem Vergleich "Volvo v60 Cross Country, Diesel, 2017 (190 PS) vs. Volvo XC40 Recharge Pure Electric, 2022 (408 PS)" würde ich gerne mit ihnen teilen (ja, ich möchte 190 PS mit 408 PS vergleichen). In diesem Artikel versuche ich die Frage zu beantworten, ob ein Umstieg auf ein E-Auto sinnvoll ist bzw. sich finanziell rentieren würde (in meinem Use-Case).
Zuerst möchte ich mich aber bei Volvo Germany bedanken, die mir solche seltene Gelegenheit gegeben haben, einen Wagen aus dem Modeljahr 2022 auf Herz und Nieren zu testen. Es ging dabei um einen Volvo XC40 Recharge Twin Motor Electric inkl. Ladekarte ohne Kilometerbegrenzung.
Vorgeschichte…
Vor über vier Jahren hatte ich die spannende Herausforderung, einen privaten Wagen anzuschaffen, da ich mich aufgrund eines Arbeitgeberwechsels von dem Firmenwagen verabschieden musste. Bei der Autosuche (im Frühling 2018) habe ich mich anschließend auf die zwei Marken (Audi und Volvo) fokussiert. Autos von beiden Herstellern hatte ich bereits als Firmenwagen. In einer Reihe von Anforderungen waren mir diese zwei besonders wichtig: bequeme Sitze und die Sparsamkeit, da die jährliche Fahrleistung von zirka 25 000 bis 28 000 km geplant war. Ein Jahr später habe ich meine Suchgeschichte in einem Blog-Beitrag veröffentlicht: Elektroauto - das ist nicht für mich, Teil 1
Volvo XC40 Recharge - meine Bewertung
Positiv aufgefallen:
- Volvo XC40 ist immer noch ein Volvo - „quadratisch, praktisch, gut“. XC40 ist sogar „quadratischer“ als mein v60 CC und ist wirklich „back to the roots“
- V60 CC - Luftwiderstandsbeiwert cW/ Stirnfläche A in m² 0,29 / 2,28
- XC40 - Luftwiderstandsbeiwert cW/ Stirnfläche A in m² 0,34 / 2,56
- Die schnelle Beschleunigung aus dem Stand macht Spaß.
- Das Überholen (ohne zu zögern!) auf der Autobahn ist eine wahre Freude.
- Das Wegfallen des Start-Stop-Knopfs ist eine gelungene Sache.
- Die zusätzliche Ablagefläche unter der Fronthaube ist praktisch.
- Die Ablagefläche in den Türen ist ausreichend dimensioniert.
- Bei dem Kofferraum merkt man gar nicht, dass es sich um ein E-Auto handelt, welches dieselbe Plattform mit einem Verbrenner teilt.
- Die Sprachsteuerung funktioniert reibungslos.
Negativ aufgefallen (als Verbesserungsvorschlag zu verstehen):
- Angesicht des höheren Anschaffungspreises wirken die Materialien der Innenausstattung billig: viel Hartplastik, die Türen sind mit einem Material verkleidet, welches normalerweise für die Kofferverkleidung zum Einsatz kommt, der Stoff des Dachhimmels vermittelt keinen hochwertigen Eindruck, sogar die Teppiche sind wesentlich dünner als „normal“. Der Schaltknüppel könnte ebenfalls hochwertiger sein.
- Die Haltegriffe am Himmel für die hinteren Sitze fehlen. Es gibt genug Passagiere, die diese Griffe vermissen werden.
- Die Sicht für die Passagiere der hinteren Reihe ist sehr eingeschränkt.
- Bei höher Geschwindigkeit (130 km/h) sind die Straßengeräusche deutlich zu hören. Mein v60 CC ist nicht nur gefühlsmäßig leise, sondern nachweislich leise. ADAC-Messwerte / Geräuschpegel bei 130 km/h:
- v60 Cross Country - 65,8 dB
- XC40 Recharge – 67,3 dB.
Leider habe ich von einem E-Auto eine ganz andere Geräuschkulisse erwartet. Letztendlich wird die Lautlosigkeit der E-Autos immer gepriesen und als das stärkste Pro-Argument deklariert.
- Der Spurhalteassistent funktioniert ordentlich, versucht aber den Wagen immer auf der rechten Spur-Seite zu halten. Warum nicht in der Mitte der Spur?
- Das Lenkrad hat einige sinnlose Tasten, die je nach Option mit keiner Funktion belegt sind.
- Der Wagen hat nur die USB-C Anschlüsse. Ich vermisse die „normalen“ USB-Anschlüsse (TypeA).
- Die harte Kofferraumabdeckung ist äußerst unpraktisch.
- Die Klimaanlage hat nur fünf Geschwindigkeitsstufen. Die älteren Modelle haben mehr Stufen (v60 – 18Stufen) und sind dadurch auch leise.
One-Pedal Drive
Diese Option wird von vielen Fahrer in den höchsten Tönen gelobt. Meiner Einschätzung nach wäre diese Option erst dann interessant und sinnvoll, wenn der Wagen über mehrere Rekuperationsstufen verfügt. Der Volvo XC40 bremst sehr stark, wenn das Pedal losgelassen wird. Somit könnte man den Wagen nicht rollen lassen, wenn man den Fuß vom Pedal nimmt. Ich persönlich finde ein klassisches Automatik-Getriebe wesentlich angenehmer im Stadtverkehr, als ein E-Auto ohne konfigurierbare Rekuperationsstufen.
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Diese Begrenzung ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich glaube, es wäre aus Sicht der Sicherheit ebenfalls fatal auch bei 180 km/h in einem Unfall verwickelt zu werden. Wenn jemand ernsthaft versucht die höchstmögliche Geschwindigkeit (185 km/h auf dem Tacho) konstant zu halten, dann schafft man nicht einmal 100 km Strecke. Je nach Situation (bergab oder gerade Ebene) verbraucht der Wagen zwischen 48 – 60 kWh, somit ist die Geschwindigkeitsbegrenzung automatisch passé.
Fahrerdisplay / Central Display / Usability
Als Fahrer vermisse ich einige wertvolle Informationen, die entweder auf dem Fahrerdisplay oder Zentraldisplay angezeigt werden könnten:
- eine Verbrauch-Anzeige in kWh pro Fahrt,
- Verbrauchanzeige pro Tag,
- historische Verbrauch-Anzeige,
- und die restliche Reichweite basierend auf der aktuellen Durchschnittsgeschwindigkeit.
Volvo XC40 ist vollständig auf dem Google-Betriebssystem aufgebaut und hat kein Sensus-Betriebssystem mehr. Die Menüstruktur ist sehr spartanisch gestaltet und die den Volvo-Fahrern bekannte Menütiefe gibt es nicht mehr. Auch die Einstellungsmöglichkeit hat sich massiv reduziert, so dass es keine Möglichkeit der Individualisierung mehr gibt. Es gibt nur eine zentrale „Home“-Taste, die Sie aus jedem Menü-Punkt auf die Start-Seite bringt. Auch eine Möglichkeit zu dem vorherigen Schritt (Menüpunkt) zurückzukommen gibt es nicht.
In meinen Volvo v60 kann ich aus jedem Menü-Punkt über die Exit-Taste auf dem Lenkrad auf die oberste Ebene kommen und mit dem Scroll-Rädchen ebenfalls am Lenkrad intuitiv navigieren, ohne mich von der Fahrt ablenken zu lassen. Wenn ein Android-Smartphone einen Zurück-Button haben kann, wieso gibt es in einem Android-Auto keine Möglichkeit eine Taste auf dem Lenkrad mit dieser Funktion zu belegen?
XC40 Verbrauch / Ladezeit
Bei der Bewertung habe ich versucht, die realistischen Bedingungen nachzustellen, die sowohl den von mir gefahrenen Strecken als auch meiner effizienten Fahrweise entsprechen. Sowohl in meinem v60 als auch in XC40 bin ich auf der Autobahn immer mit dem aktivierten Adaptive Cruise Control unterwegs. Die Reichweiteoptimierung-Option war in XC40 immer eingeschaltet.
Den üblichen Arbeitsweg:
Startort | Zielort | Autobahn | Strecke | Geschwindigkeit | Verbrauch |
Köln | Meckenheim | A1, A61, A565 | 68 | 100 - 110 km/h | 20,1 kWh |
Batterieladestand beim Start: | 78 % | ||||
Meckenheim | Köln | A565, A61, A1 | 68 | 100 - 110 km/h | 17,3 kWh |
Batterieladestand nach dem Fahrt 45% | 45 % |
Startort | Zielort | Autobahn | Strecke | Geschwindigkeit (km/h) | Verbrauch |
Köln | Bonn | A1, A4, A555 | 68 | 100 - 110 km/h | 20,1 kWh |
Batterieladestand beim Start | 44% | ||||
Bonn | Köln | A555, Innenstadt | 68 | 100 - 110 km/h | 19,9 kWh |
Batterieladestand nach dem Fahrt: | 17% |
Ladevorgang
Da eine längere Reise bevorstand, habe ich einige Zeit in der Ladevorgang investiert:
Ladevorgang in der Stadt (DC-Laden) | ||
Start des Ladevorgangs: | 17 % | |
Ende des Ladevorgangs: | 68 % | |
Zeit | 1 St. 12 Min. | |
Geladen | 62.24 kWh |
Leider kann ich mir nicht erklären, warum die Ladegeschwindigkeit so niedrig ist. Laut technischen Daten sollte die Ladegeschwindigkeit (Leistung) bis zu 150 kW möglich sein. Ist der Wagen defekt gewesen?
Start mit 17%
Nach 36 Minuten (+ 51 %:)
Ende nach 1 Stunde 12 Minuten
E-Auto fürs Reisen
Da wir gerne mit dem Auto unterwegs sind, haben wir mit dem XC40 zwei Tagesausflüge unternommen: Schloss Braunfels + Limburg und Den Haag.
Köln > Schloss Braunfels + Limburg - Schloss Braunfels + Limburg > Köln
Startort | Zielort | Autobahn | Strecke | Geschwindigkeit | Verbrauch |
Köln | Schloss Braunfels | A3, B49 | 164 | 120 - 130 km/h | 24,9 kWh |
Batterieladestand beim Start in Köln: | 93 % | ||||
Schloss Braunfels | Autobahnraststätte Nentershausen |
B49, A3 | 51 | 100 - 110 km/h | |
Zwischenstop/Batterieladestand | 25 % | ||||
Nach dem Laden der Batterie: | 69 % | ||||
Autobahnraststätte Nentershausen |
Köln | A3 | 114 | 100 - 110 km/h | 23,5 kWh |
Batterieladestand nach der Fahrt: | 39 % |
Ein Ladevorgang auf der Autobahn (Autobahnraststätte Nentershausen Ost):
Ladevorgang (300 kW Gleichstromladen (DC)) | ||
Start des Ladevorgangs: | 25 % | |
Ende des Ladevorgangs: | 69 % | |
Zeit | 30 Min. | |
Geladen | 37,65 kWh |
Wie Sie auf dem oberen Bild erkennen können, handelt es sich um eine 300 kW Ladestation, trotzdem war die Ladeleistung bescheidene 73,7 kW.
Ankunft in Köln:
Ladevorgang in der Stadt (DC-Laden) | ||
Start des Ladevorgangs: | 39 % | |
Ende des Ladevorgangs: | 93 % | |
Zeit | 58 Min. | |
Geladen | 47 kWh |
Wenn die Ladesäulen die Kosten für die geladene Energie zeigen würden, wäre es sicherlich hilfreich gewesen, die Kosten in Blick zu behalten. Ich vermisse hier die allgemeine Transparenz.
Tagesausflug nach Den Haag
Der zweite Tagesausflug führte uns nach Den Haag, Niederlande. Unser Ziel war das Louwman Museum (für mich eines der besten Auto-Museen). Auf der A3 Autobahn (bis zur deutsch-niederländische Grenze) war unsere Geschwindigkeit konstant 130 km/h, auf A12 konstant 100 km/h. Der Durchschnittsverbrauch auf A3 (zirka 140 km Strecke) lag bei 23,5 kWh.
Ankunft in Den Haag:
Ladevorgang in Den Haag (50 kW DC-Laden) | ||
Start des Ladevorgangs: | 19 % | |
Ende des Ladevorgangs: | 100 % |
Eine kurze Strecke (7,8km) von Louwman Museum zum Scheveningen Strand beanprucht 5% Batteriekapazität:
Köln > Den Haag - Den Haag > Köln
Startort | Zielort | Autobahn | Strecke | Geschwindigkeit | Verbrauch |
Köln | Den Haag | A3, A12 | 272 | 130 / 100 km/h | 20,6 kWh |
Batterieladestand beim Start in Köln 93% | |||||
Den Haag | Köln | A12, A3 | 281 | 100 / 130 km/h | 20,8 kWh |
Batterieladestand nach der Fahrt 25 % |
Ankunft in Köln:
Fazit - Vollelektrischer Volvo oder immer noch ein Diesel?
Disclaimer: Wenn jemand meint, dass die PS- Stärke gleich oder ähnlich sein sollte, möge sogar recht haben (190 PS vs. 231 PS in XC40 Single Motor wäre passender gewesen). Ansonsten haben beide Autos sehr ähnliche Abmessungen (s. Bilder unten) und die ähnlichen Listenpreise (v60 - 59 900€ vs. XC40 63 520€)
Mein Fazit bzgl. der potenziellen Anschaffung eines E-Autos ist eindeutig. Ein E-Auto ist in meinem UseCase keine vollwertige Alternative zu einem Diesel.
Ladezeit / Ladekosten:
Ich habe keine Möglichkeit den Wagen zu Hause zu laden. Wenn es das der Fall wäre, müsste der Wagen wahrscheinlich 6-7 Stunden an die Wallbox angeschlossen sein. Außerdem bezweifele ich, dass die Stromkosten auf Dauer günstiger sein können, abgesehen davon, dass die Stromkosten in Deutschland zu den teuersten weltweit gehören. (meine Überlegungen zum Thema Strompreisentwicklung werden in einem separaten Beitrag veröffentlicht). Die Verwendung der öffentlichen Ladesäulen ist aus preislicher Sicht suboptimal und unter anderem sehr zeitaufwändig.
Außerdem ist die Anzahl von unterschiedlichen Anbietern sehr hoch, die entweder eine eigene Kundenkarte oder eine eigene App zur Bezahlung benötigen, so dass der grundsätzlich einfache Ladevorgang unnötig kompliziert wird.
Die folgende Tabelle beinhaltet einen groben Vergleich der gefahrenen Strecken und die entstandenen Kosten:
Strecke | Verbrauch auf 100 km | Kosten | |||
Startort | Zielort | Strom | Stromkosten 0,52 € pro kWh |
Diesel | Dieselpreis 2€ pro Liter |
Köln | Bonn | 20,1 | 10,45 | 5,2 | 10,4 |
Bonn | Köln | 19,9 | 10,35 | 4,8 | 9,6 |
Köln | Meckenheim | 20,1 | 10,45 | 5,2 | 10,4 |
Meckenheim | Köln | 17,3 | 8,99 | 4,6 | 9,2 |
Autobahn 130 km/h | 24 | 12,48 | 5,8 | 11,6 | |
Autobahn 100 km/h | 20 | 10,4 | 5,2 | 10,4 |
Dieselverbrauch Volvo v60 Cross Country
Dies sind einige Screenshots von Volvo Cars App, die den Spritverbrauch nachweislich belegen:
Strecke | Dauer | Vebrauch | Durchschnittsgeschwindigkeit | Pause* |
339,6 km | 3:18 h | 5,4 l | 103 km/h | 5 Min. |
369,1 km | 3:31 | 5.0 l | 105 km/h | 5 Min. |
191,7 km | 2:03 | 5.2 l | 94 km/h | 0 |
446,9 km | 4:23 | 5.5 l | 102 km/h | 15 Min. |
* mit laufendem Motor |
Jahr | KM-leistung | Diesel pro Jahr | Preis* | Durchschnittsverbrauch |
01.07.2018 – 31.12.2018 | 10 – 16 563 (16 553) | 952 l | 1,28 € | 5,7 Liter |
01.01.2019 – 31.12.2019 | 16600 – 43 270 (26 670) | 1438 l | 1,22 € | 5,4 Liter |
* Durchschnittlicher Preis für einen Liter Diesel |
Kostenvergleich
Ich habe den Wagen an den öffentlichen Ladesäulen (überwiegend bei den Roaming-Anbietern) geladen. Dabei hatte ich folgende Kosten: 0,48 € für pro kWh, Roaming: 0,52 € für pro kWh. Wenn ich einen durchschnittlichen Verbrauch bei 22 kWh schaffe, kostet mich jede 100 km Strecke (22 kWh * 0,52 €) 11,44 Euro.
Der Durchschnittsverbrauch auf der Autobahn bei 130 km/h meines Wagens liegt bei
- 5,8 l/100km. (5,8 * 2 € = 11,6)
- Volvo XC40 = (24,2 kWh * 0,52 € = 12,58 €)
Der weitere Nachteil eines E-Autos ist die Ladezeit. Es wird oft erzählt, dass Sie einen unbemerkbaren Zwischenstopp von 15 Minuten anlegen und Ihr E-Auto wird für weitere 200 – 300 km geladen. Möglicherweise gibt es solche Fälle, aber nicht in meinem Fall.
Die geladen 37,65 kWh (s. Ladenvorgen an der Autobahnraststätte Nentershausen Ost) reichen für zirka 156 km. Stellen Sie sich vor, wie lange werde ich mit dem XC40 z.B. nach Kroatien (Istrien zirka 1150 km) unterwegs sein? 7 Zwischenstopp à 30 Minuten, wenn alles optimal läuft? Kann ich sicher sein, dass die Ladesäulen nicht defekt oder belegt sind, oder dass alle Ladesäulen auf den Autobahnen einen akzeptablen Preis haben? Der Volvo v60 CC mit einem Tank-Volumen von 72 Liter schafft die Stecke von 1200 km ohne Nachtanken.
Mit einem E-Auto werden Sie sich wahrscheinlich bei einem Zwischenstopp auf der Autobahn nicht mehr an einem Rastplatz mit einer bestimmten Restaurantkette orientieren, sondern einen Rastplatz mit einer passenden Ladestation aufsuchen.
Unterhaltungskosten
Es ist unbestritten, dass der Wartungsaufwand eines E-Autos wesentlich kleiner ist, da es weniger verschleißanfällige Bauteile und Schmierstoffe gibt.
Wahrungsinterwalle:
- 30 000 km: normale Wartung ca. 166€, inkl. Pollenfilter.
- ist der Wechsel der Bremsflüssigkeit (alle zwei Jahre) fällig, kostet die Wartung 235€
Meine realen Kosten (10 km am 01.07.2018 – 68 000 heute) über vier Jahre inkl. zweimal HU/AU betragen 1630€. (407,5 jährlich). Ein Vorteil bei Volvo ist, dass der Wagen zuerst getestet werden muss, so dass die Teile nicht blind nach einem vorgeschlagenen Intervall ausgetauscht müssen, sondern bei Bedarf.
So kann eine grobe Berechnung aussehen, wenn man jährlich zirka 25 000 km fährt (war bei mir die ersten zwei Jahre der Fall).
Intervall | Volvo v60 CC | Volvo XC40 |
nach 12 Mon. | 407 | 166 |
KFZ-Steuer | 240 | 0 |
nach 24 Mon. | 407 | 233 |
HU | 80 | |
KFZ-Steuer | 240 | 0 |
nach 36 Mon. | 407 | 166 |
KFZ-Steuer | 240 | 0 |
nach 48 Mon. | 407 | 233 |
HU | 80 | |
KFZ-Steuer | 240 | 0 |
Gesamt (4 J.): | 2588 | 958 |
Jährlich: | 647 | 239 |
Wie man sieht, ist das E-Auto zirka 400 € günstiger im Unterhalt als ein vergleichbarer Diesel. Ich kann aber kaum glauben, dass die E-Autos immer KFZ-Steuerfrei bleiben (bis 2030 sind die E-Autos von der KFZ-Steuer befreit). Mir ist aufgefallen, dass die meisten E-Autos mit wesentlich größeren und dadurch teuren Räder ausgestattet sind.
Wertverlust
Einen weiteren Punkt, welcher gegen die Anschaffung eines E-Autos spricht, ist der unkalkulierbare Wertverlust. Wie viel wird Ihr E-Auto noch Wert sein, wenn innerhalb der nächsten zwei-drei Jahren eine neue weiterentwickelte Technik auf dem Markt kommt, z.B. 800 - 1000 kW Ladesäulen, die Batterien, die unter realen Bedingungen über 500 km schaffen und dabei der Verbrach weit unter 16 kWh bleibt?
Ich vermisse ein E-Auto nicht…
Ich habe immer wieder gehört, dass derjenige, der einmal einen vollelektrischen Wagen gefahren hat, nicht mehr zu einem Verbrenner zurückkehren wollen wird. Meine Familie und ich haben unseren Volvo v60 CC vermisst und ich war wirklich froh, wieder im v60 zu fahren.
Wenn Sie mich aber fragen, ob ich bereit wäre, meinen Diesel gegen ein E-Auto zu tauschen, wird meine Antwort ja sein. Und zwar finde ich diese zwei E-Autos besonders attraktiv:
Columbia "Electric Landaulet" 1899, Louwman Museum
E-Moteren von Columbia "Electric Landaulet" 1899, Louwman Museum
Beker Electric Roadster, 1908, Louwman Museum
ABO-Modell als eine überlegenswerte Alternative
Wenn man einen neuen Wagen kauft, weiß man genau, dass der Wagen bereits nach einem Jahr einen wesentlichen Teil des Anschaffungspreises verlieren wird. Abhängig von unteren Faktoren verliert der Wagen zirka 25-30% und nach drei Jahren bis 50%.
Der Wertverlust eines neuen Wagens ist von mehreren Faktoren abhängig. Die wichtigsten davon sind: die Kilometerleistung und die Marke (Modell). Die weiteren nennenswerten Faktoren, die besonders bei den älteren Autos eine Rolle spielen sind: Ausstattung, Zustand und regelmäßige Pflege.
Nehmen wir den Volvo XC40 mit dem Listenpreis bei 63 520 Euro und ziehen 40 % als Wertverlust nach 36 Monaten und 60 000 km auf dem Tacho ab (die Umweltprämie wird nicht berücksichtigt):
Neupreis: | 63.520 € | |
Wertverlust in ersten Jahr: | ~ 25% | 15.880 € |
Preis nach einem Jahr: | 47.640 € | |
Preis nach zweitem Jahr: | ~ 12,5 % (5955€) | 41.685 € |
Preis nach driettem Jahr: | ~ 12,5 % (5210€) | 36.474 € |
Wertverlust nach 36 Monate: | 27.045 € | |
Monatlicher Wertverlust (36 Monate): | 751 € |
Ich nehme an, dass die heutige Situation mit den extrem langen Lieferzeiten und daraus resultierenden höhen Gebrauchtwagenpreisen eher eine Ausnahme ist.
Sonstige jährliche Kosten: | ||
Volvo v60 CC | Volvo XC40 | |
Vollkaskoversicherung (in meinem Fall): | 450 | 450 |
Inspektion (unterschiedlich): | 350 | 80 |
KFZ-Steuer | 240 | 0 |
Gesamtsumme | 1040 | 530 |
Monatlich | 86 | 44 |
Wenn Sie den Volvo XC40 Recharge (20 000 km / Jährliche Laufleistung) abonnieren wollen, haben Sie keine
- oberen jährlichen Kosten (die Kosten der Vollkaskoversicherung könnte bei Ihnen wesentlich teurer als bei mir sein),
- keinen Wertverlust,
- mögliche steuerliche Vorteile
- und zahlen monatlich 848 €.
Wie man sieht, sind die Kosten zwischen dem Abo-Model und dem Kauf sehr ähnlich. Aber Sie müssen den Wagen nicht bezahlen (keinen Kredit aufnehmen) und nach drei Jahren haben Sie wieder ein neues Auto…
Impressionen - Interior
Volvo XC40 |
Volvo v60 |
Abmessungen Volvo XC40 Pure Electric |
Quelle: Volvo Technische Dokumentation |
Abmessungen Volvo V60 Cross Country |
Quelle: Volvo Technische Dokumentation |