In jedem mehr oder wenigen großen Projekt stellt man sich die Frage: Zonen, Sites oder möglicherweise die Kombination von beiden? Wann sollten Sie mehrere Sites oder eine einzelne Seite mit mehreren Zonen verwenden? In dem folgenden Blog-Artikel versuche ich die Frage zu beantworten und einen kurzen Überblick zu geben.
Sites
Eine Site ist eine logische und administrative Grenze der Citrix-Infrastruktur. Designtechnisch entspricht die Site einer Farm in der IMA-Architektur (XenApp 6.5).
Merkmale einer Site:
- alle Objekte / Ressourcen / Konfiguration, die sich innerhalb der Site befinden, werden in einer zentralen Site-Datenbank gespeichert.
- jede Site kann über mehrere Delivery Controller verfügen, aber nur über eine Datenbank.
- jede Site hat immer eine standardmäßig konfigurierte primäre Zone und kann über mehrere sekundären Zonen (Satellitenzonen) verfügen.
- jede Site wird separat konfiguriert und verwaltet.
Der Einsatz von mehreren Sites in einer Citrix Infrastruktur erfolgt zum Beispiel wegen der schlechten Netzwerkanbindung der geografisch verteilten Standorte. Wenn die Netzwerklatenz zwischen den Standorten 250 ms (RTT) übersteigt, sind Sie gezwungen eine separate Site pro Standort einzurichten.
Zonen
Die Zonen wurden wieder in der XenDesktop Version 7.7 eingeführt und in der Version 7.11 wesentlich verbessert, so dass sie die Funktionalität der IMA-Level (XenApp 6.5) erreicht haben. Ähnlich wie die Sites, werden die Zonen dazu verwendet, um die geografisch verteile Standorte logisch voneinander zu trennen.
Die Citrix Zonen erfüllen im Groben drei folgenden Hauptaufgaben:
- Die Komplexität der Infrastruktur zu minimieren und dadurch die Kosten der Bereitstellung zu senken.
- Die Verwaltung zu vereinfachen. Es existiert nur eine einzige Site-Datenbank und die komplette Umgebung kann über eine Citrix Studio-Konsole verwaltet werden.
- Die Effizienz erhöhen. Die Anwendungen und die Desktops können näher zu den Endbenutzern platziert werden und um dadurch eine bessere User Experience zu erreichen.
Die Zone ist eine wichtige Komponente in einer komplexen, standortübergreifenden Citrix Infrastruktur. Die Zonen werden innerhalb einer Site erstellt. Es gibt immer zwei Arten von Zonen: Primäre Zonen und Satellitenzonen.
Primäre Zone – wird automatisch bei der Erstellung der Site angelegt. Es kann nur eine Primäre Zone existieren. Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal ist die Site-Datenbank. Alle Elementen einer Citrix Seite werden standardmäßig der primären Zone zugeordnet. Wenn die Satellitenzonen erstellt werden, können die Elemente verschoben werden.
Satelliten Zone – kann zwar einer oder mehreren Delivery Controller beinhalten, aber nie eine eigene Datenbank und ist auf die an konstante Verbindung mit der primären Zone angewiesen. Die Anzahl der Zonen soll auf maximal 50 beschränkt werden. Die Satelliten Zone können sowohl on-Premise, als auch in der Cloud platziert werden.
Vorteile - Nachteile
Wie so oft in der IT-Welt werden aus den Vorteilen einer Technologie die Nachteile der anderen abgeleitet.
| Type | Vorteile | Nachteile |
| Sites |
Es gibt keine Abhängigkeiten bezüglich der Netzwerkgeschwindigkeit zwischen den Standorten. |
Sowohl die Bereitstellung, als auch der weitere Betrieb ist mit einem höheren administrativen Aufwand verbunden. |
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Durch die zentrale Bereitstellung ist die Minimierung von möglichen menschlichen und technischen Fehlern möglich. |
Der Einsatz der separaten Sites verursacht höhere Kosten (Hardware, Lizenzierung und Personal) durch eine hochverfügbare Bereitstellung der SQL-Datenbanken. |
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Die Citrix-Infrastruktur befindet sich vollständig unter Ihrer Kontrolle. |
Die Flexibilität der Gesamt-Infrastruktur durch die zwei oberen Punkte ist sehr begrenzt. |
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| Zonen |
Die Minimisierung der Kosten durch den Wegfall der Datenbank in den Satelitenzonen. |
Eine kritische Abhängigkeit von der Netzwerkgeschwindigkeit und der Netzwerkkonnektivität. |
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Der minimale administrative Aufwand, da die Administration aus dem zentralen Standort möglich ist. |
Es ist keine vollständige administrative Trennung / Isolierung möglich (auch trotz rollenbasierte Zugriffssteuerung). |
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Die Erweiterungsflexibilität wird gewährleistet, da es immer möglich ist, weitere Zonen zu erstellen. |
Es sind keine unterschiedlichen Updates-Zyklen mehr möglich. |
Fazit
Nicht jedes Unternehmen ist in der Lage die zusätzlich erforderliche Infrastruktur an mehreren Standorten bereitzustellen. Die Kostenfrage spielt dabei nicht immer eine primäre Rolle, vielmehr handelt es sich z.B. um Compliance. Bei der Bereitstellung der geschäftskritischen Applikation wäre die Verwendung der Sites auch eine optimale Lösung, dadurch wird eine zusätzliche Fehlertoleranz erreicht.
Auch der administrative Aufwand bei der Bereitstellung der verschiedenen Sites kann z.B. mit Hilfe von Skripten, Export-Import der Policies oder durch die Nutzung von PVS an jedem Standort erheblich vereinfacht werden.
Eine Verwendung von Zonen könnte durchaus attraktiv sein, wenn die Latenz der Verbindung zwischen den mehreren Datencentern in akzeptablen Grenzen liegt. Auch die geografische Verteilung der Benutzer ist wichtig.
Die Kombination von Sites und Zonen konnte ebenso berücksichtigt werden, um z.B. die Datenzentren innerhalb einer großen Region zu gruppieren.
Wie man sieht, es existiert keine „optimale Lösung“. Es müssen mehrere Faktoren berücksichtigen, um eine für Ihre Infrastruktur zugeschnittene Lösung zu designen.
Lesenswertes: