In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf den Bereich System Optimization. Wie bereits erwähnt, ermöglicht WEM eine effektive Steuerung der System-Ressourcen, ohne einen großen administrativen Aufwand zu betrieben. Die Konfigurationsanleitung basiert auf der Version WEM 2006.
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Vorteile der System Optimierung
Der größte Vorteil der Ressourcenoptimierung ist eine schnelle Implementierung, da die vorgenommenen Änderungen/Systemanpassungen sofort nach der Konfiguration und der Verteilung wirksam sind. Bei der Konfiguration handelt es sich um die systembasierten Einstellungen, die auf allen angemeldeten Benutzern angewendet werden. Nach der Implementierung der Optimierungseinstellungen kann die Benutzerdichte auf einem VDA erhöht werden.
Fairerweise muss auch gesagt werden, dass die nicht alle Anwendungen sich optimieren lassen. Daher ist eine sorgfältige Überprüfung der vorgenommenen Änderungen ein Muss. Beispiel einer problematischen App: CTX230843
Die Optimierung können Sie unter der Registerkarten System Optimization finden:
Struktur der Registerkarte System Optimization
- CPU Management
- CPU Management Settings / CPU Spike Protection
- CPU Priority Process List
- CPU Affinity Process List
- CPU Clamping Process List
- Memory Management
- Working Set Optimization
- I/O Management
- I/O Priority Process List
- Fast Logoff
- Enable / Disable Fast Logoff
- Citrix Optimizer
- Enable / Disable Citrix Optimizer
CPU Management
Wenn in Ihrer Infrastruktur die VDAs verwendet werden, die unterschiedlich konfiguriert sind (z.B. 2 vCPU, 16 GB RAM und 4 vCPU, 32 GB RAM), dann sollen die VDAs mit den separaten Configuration Sets verknüpft sein.
CPU Management Settings / CPU Spike Protection
Die Registerkarte CPU Management Settings bietet im Gegensatz zu den anderen ziemliche komplexe Konfigurationsmöglichkeit.
CPU Spike Protection - die Einstellungen sollen dafür sorgen, dass durch die einzelnen Prozesse verursachte CPU-Spitzenauslastung abgefangen und reduziert wird.
Aus technischer Sicht verringert diese Option nicht die Gesamtauslastung des CPUs, sondern senkt automatisch die Priorität des Prozesses für eine vorkonfigurierte Zeit.
- CPU Usage Limit (%)– definiert ein festes Limit. Wenn der eingegebene Wert erreicht wird, wird der CPU Spike Protection Prozess angestoßen. Diese Einstellungen betreffen alle verfügbaren vCPUs eines physischen CPUs.
- Limit Sample Time (s) – legt eine Zeitspanne für die Limitüberschreitung
- Idle Priority Time (s) – legt eine Zeitdauer, wie lange der herabgestufte Prozess in einer niedrigen Priorität bleibt.
Unser Konfigurationsbeispiel: wenn die CPU-Auslastung eines Prozesses über 30 Sekunden lang den Wert von 25% überschreitet, erhält er 180 Sekunden lang eine niedrige CPU-Priorität.
Auto Prevent CPU Spikes – um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie die Priorität-Setzung von Prozessen dem System überlassen. Diese Option ist Version 1909 verfügbar.
Wenn die Option Enable CPU Spikes Protection konfiguriert wird, müssen die folgenden Optionen ebenfalls aktiviert werden:
- Enable Intelligent CPU Protection
- Enable Intelligent I/O Protection
Exclude Specified Processes: die in der Liste eingetragenen Prozesse werden bei der Optimierung nicht berücksichtigt.
Button Add:
CPU-Priority
Auf dieser Registerkarte können Sie die Priorität für die in der Liste eingetragene Prozesse festlegen. Je höher ist die festgelegte Priorität, desto mehr CPU-Zeit wird dem einzelnen Prozess zugewiesen.
Es gibt sechs möglichen Optionen:
- Echtzeit (nicht empfohlen)
- Hoch
- Höher als Normal
- Normal
- Niedriger als Normal
- Niedrig
z.B. Jeder Chrome Instanz wird mit einer Priorität niedriger als Normal gestartet.
CPU Affinity
Hier können Sie festlegen, wie viele vCPUs ein Prozess verwenden darf. Bei der Konfiguration der CPU-Affinität sollen die darunterliegende Prozessorarchitektur berücksichtigen, z.B. wenn ein CPU mit aktiviertem Hyper-Threading genutzt wird, sollen Sie die CPU-Affinität lieber deaktiviert lassen.
Ergebnisse der Konfiguration auf einem Ziel-System:
CPU-Clamping
Die CPU-Klemmung soll verhindern, dass ein vordefinierter Prozess (wie z. B. Chrome) nicht mehr als erlaubt an den CPU-Leistungen verbraucht. Die Konfiguration bezieht sich auf CPU-Gesamtleistung und nicht auf die einzelnen vCPU. Die CPU-Klemmung an sich ist eine rechenintensive Operation und sollte am besten vermieden werden.
Memory Management
Wenn Sie diese Option aktivieren, versucht der WEM Agent den ungenutzten Arbeitsspeicher einer inaktiven Anwendung freizugeben. Das typische Beispiel für eine inaktive Anwendung ist eine an die Taskleiste minimierte App. Wenn der RAM „freigegeben“ wird, dann werden die belegten Arbeitsspeichervolumen in die Auslagerungsdatei geschrieben.
WEM Agent berechnet wie viel RAM ein laufender Prozess verwendet und wie viel RAM ein Prozess wirklich benötigt, um stabil zu bleiben. Die Differenz zwischen diesen Werten wird als überschüssiger RAM bezeichnet.
Idle Sample Time (Minuten) – ist der Zeitraum, in dem sich eine Anwendung im Leerlauf befinden muss, bevor der WEM Agent den überschüssiger RAM freigeben kann.
Idle State Limit (Prozent) – es handelt sich dabei um die CPU-Auslastung, die der WEM Agent als inaktiv betrachtet. Es ist nicht empfohlen diesen über 5% zu setzten.
Exclude specified processes – hier können die einzelnen Prozesse eingetragen werden, die von der Optimierung ausgeschlossen sind. Alle wichtige Citrix- und Microsoft-Prozesse sind bereits ausgeschlossen.
I/O Management
In diesem Bereich können Sie die Zugriffspriorität für zugriffintensive Anwendungen konfigurieren. Wenn Sie die Option Enable Process I/O Priority aktivieren, können analog zu den vorherigen Einstellungen die einzelnen Prozesse hinzufügen.
Bei der Konfiguration haben Sie eine Wahl zwischen: Very Low, Low, Normal oder High. Die vorgenommene Einstellung sind erst nach Anwendungsneustart wirksam.
Fast Logoff
Die Aktivierung dieser Option bringt den Benutzern einen visuellen Effekt einer blitzschnellen Abmeldung. In Wirklichkeit wird nur die Verbindung zu einem VDA getrennt. Die Session läuft weiterhin im Hintergrund und wird korrekt abgeschlossen.
Citrix Optimizer
Ab der Version 2003 ist der Citrix Optimizer in WEM integriert. Das Citrix Optimizer ist ein Powershell-basiertes Tool, mit dem Sie verschiedene Komponenten des Betriebssystems optimieren können.
Wenn Sie den Optimizer (Enable Citrix Optimizer) aktivieren, steht Ihnen eine Reihe von vordefinierten Vorlagen zur Verfügung.
Jede einzelne Vorlage können separat konfigurieren und einwenden.
Die detaillierte Information über das Tool finden Sie hier. Eine aktuelle Version des Optimizer können Sie hier hierunterladen: CTX224676
Weitere nützliche Informationen:
- Lessons from the Field: Workspace Environment Management use cases
- CTX233218 - Understanding Workspace Environment Management (WEM) System Optimization
- Part 1: WEM System Optimization – The best kept secret at Citrix!
- Part 2: WEM Logon Optimization – Engage computers. Prepare for warp speed!