VPN versus VDI ist kein Äpfel mit Birnen-Vergleich

Dieser Artikel ist ein Kommentar auf den vorherigen Beitrag: VDI vs. VPN – die Parallelwelt von Parallels RAS? Vorteile, Nachteile, Vergleich

VPN versus VDI ist aus meiner Sicht kein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Stattdessen sehe ich VDI als eine meist sinnvolle Ergänzung einer VPN Lösung. Denn jede von außen erreichbare VDI Umgebung benötigt auch irgendeine Form von VPN - sei es ein Full-VPN, Clientless-VPN oder Micro-VPN. Insofern ist eine VDI eine Art "Apfel+".

Welche Lösung für den Kunden sinnvoll ist, entscheiden eine Reihe von Faktoren, darunter:

1) Endgerätestrategie
2) Bandbreiten- und Latenzanforderungen der genutzten Applikationen
3) Security- und Compliance Vorgaben
4) Kosten/Nutzen Betrachtung
5) vorhandenes Know-How

 

Endgerätestrategie

Eine BYOD Strategie wird in der Regel eine VDI oder HSD Lösung erfordern, da wohl kaum ein Unternehmen den direkten Zugang zum Firmennetzwerk von privaten Endgeräten erlauben würde. Beim Einsatz von ThinClients ist auch eine VDI/HSD Lösung erforderlich.

Bandbreiten- und Latenzanforderungen

Einige Legacy-Applikationen reagieren sehr empfindlich auf hohe Netzwerklatenzen. Dann kann es sinnvoll sein, den Desktop ins Rechenzentrum zu verlagern, um die Latenzen zum Backend-System zu minimieren. Zusätzlich reduziert eine VDI in der Regel den Bandbreitenbedarf.

Security- und Compliance Vorgaben

Ein wichtiges Argument bei der Entscheidung für eine VDI Lösung kann sein, dass die Daten & Dateien nie das Rechenzentrum verlassen. Das kann in einigen Unternehmen eine Vorgabe sein. Außerdem lässt sich eine "Zero-Trust" Umgebung implementieren, da keinerlei Wissen über das verwendete Endgerät notwendig ist.

Kosten/Nutzen Betrachtung

Eine VDI Umgebung wird in der Regel kostenintensiver im Aufbau und im Betrieb sein. Jedes Unternehmen muss bewerten, ob die Mehrwerte diese zusätzlichen Kosten rechtfertigen.

Vorhandenes Know-How

Der Aufbau und der Betrieb einer klassischen VPN-Lösung wird in der Regel von anderen Mitarbeitern durchgeführt, wie der Aufbau und der Betrieb einer VDI/HSD-Lösung. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob dieses Know-How bereits im Unternehmen vorhanden ist, oder ob es zunächst noch aufgebaut werden muß (Schulungen und/oder Verpflichtung von neuen Mitarbeitern). Um die Komplexität der IT-Landschaft möglichst gering zu halten, kann es natürlich auch eine bewusste Entscheidung gegen eine VDI/HSD-Lösung geben.

Kommentar von Volker Kurth 

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