Es ist nicht immer möglich, beim Kunden die eine oder andere Technologie zu testen. Besonders dann, wenn es aus reiner Neugier getrieben wird. In solchen Situationen führt kein Weg daran vorbei, eine eigene Lab Umgebung aufzubauen. Welche Hardware ich in meinem HomeLab verwende, wird in diesem Blog-Beitrag beschrieben.
Passende Hardware Komponenten
Bevor Sie loslegen, sollten Sie Ihr Budget einschätzen und die Frage beantworten, wie viel Ihnen Ihre IT-Neugier wert ist.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ein HomeLab aufgebaut werden kann, wie z. B.
- Gebrauchte Server bei irgendeinem Hardware-Reseller kaufen.
- Leider hat diese Optionen mehr Nachteile als Vorteile: echte Server sind laut, enötigen viel Platz, sollten gekühlt werden und sind sehr stromfressend, aber die Lab Umgebung kann realistisch aufgebaut werden.
- Eine realistische Infrastruktur aus mehreren kleinen PCs (wie z.B. Intel Nuc) nachbauen: für mich zu teuer, aber wahrscheinlich die bestmögliche Option.
- Vorteile: energieeffizient, es wird keine Kühlung benötigt, geräuschlos und trotzdem realitätsnah.
- Einen „normalen“ Desktop-PC verwenden und die komplette „Spielwiese“ virtualisieren. Ich persönlich habe diesen Weg gewählt.
- Zu den Vorteilen zähle ich besonders die Möglichkeit, mehrere Betriebssysteme gleichzeitig nutzen zu dürfen und die Freiheiten, die mir Nested Virtualization bietet.
- Alles in der Cloud…
Mein aktuelles Home LAB besteht aus folgenden Komponenten:
Beschreibung | Name (Technische Daten) | Kaufpreis / Euro | Jahr |
Gehäuse | Lian Li PC-V351B | 100 | 08.2009 |
Netzteil | be quiet! Pure Power BQT L7 430W | 45 | 02.2012 |
Motherboard | Asus Prime B360M-C/CSM (Micro-ATX) | 97* | 06.2019 |
Arbeitsspeicher | 4 x 16GB Corsair Vengeance, DDR4-2666 | (2 x 141)282* | 06.2019 |
Prozessor | Intel Core i5 8400 Coffee Lake, Boxed, 6 x 2.8 GHz | 208* | 06.2019 |
SSD / HDD | Corsair Force MP510 960 GB, NVMe PCIe Gen3 | 128* | 06.2019 |
TOSHIBA OCZ TL100, 240 GB ausgemustert | 69 | 02.2018 | |
OCZ Vertex 4M 512GB | 420 | 07.2013 | |
Samsung SSD 850 EVO 500GB | 160 | 02.2015 | |
Western Digital WD20EARS Caviar Green 2TB ausgemustert | 70 | 02.2011 | |
Corsair Force MP610 500 GB, NVMe PCIe Gen4 (99 Euro) | 04.2021 | ||
Sonstiges | DVD-RW, Asus WLAN-Karte, WLAN-Antenne | 60 | |
Gesamtkosten | 1639 | ||
*alle Preise (abgerundet) Stand 26.06.2019 bei nobebookbilliger.de |
Die im Jahr 2019 neu gekauften Komponenten sind meinem Wunsch geschuldet, mit VMware experimentieren zu wollen (waren die Präsentationen auf VMware vForum 2019 so überzeugend?). In der vorherigen Konstellation (32 GB RAM) war es leider nicht möglich, eine kleine vSphere Infrastruktur aufzubauen. Ob die getätigten Investitionen in Höhe von 715 Euro sich rentieren werden, wird die Zeit zeigen.
SSDs - Technische Daten
Produktname | Volume / GB | Schnittstelle | Lesen | Schreiben | IOPS 4K R/W |
Corsair Force MP510 | 960 | PCIe 3.0 x4 | 3480 MB/s | 3000 MB/s | 610k/570k |
Corsair Force MP600 | 500 | SATA 6Gb/s | 4950 MB/s | 2500 MB/s | 420/550k |
OCZ Vertex 4M | 512 | SATA 6Gb/s | 560 MB/s | 510 MB/s | 95k/85k |
Samsung 850 EVO | 500 | SATA 6Gb/s | 540 MB/s | 520 MB/s | 98k/90k |
Logischer Aufbau der Umgebung
Lassen Sie sich von der Anzahl der Platten nicht überraschen, es hat einen Sinn…
Ich nutze parallel zwei Windows-Betriebssysteme (Windows 10, Windows Server 2019) und mein PC ist wie folgt aufgebaut:
- TOSHIBA OCZ - Windows 10, Version 1809 (1903 ist nicht mit der VMware Workstation kompatibel. Die auf der Partition installierte WMware Workstation dient als Basis der virtuellen Infrastruktur.
- Samsung 850 EVO - auf dieser Platte werden verschiede Citrix VMs gespeichert.
- Corsair MP510 - hier werden unterschiedliche Infrastruktur-VMs (AD, SQL, vCenter) und ESXi-Hosts untergebracht.
- OCZ Vertex 4M - diese SSD ist in zwei Partitionen aufgeteilt. Auf C: ist nur Server 2019 inkl. der Hyper-V Rolle installiert. Die Partition D: dienst ausschließlich für die Speicherung von virtuellen VMs und den Templates. Die aktivierte Data Duplizierung sorgt dafür, dass über 80% Platz noch frei bleibt.
- Western Digital - auf dieser Festplatte werden private Dateien, Software und ISOs aufbewahrt.
Alternative mit Inter Nuc
Die folgende Tabelle beinhaltet die Liste der notwendigen (möglichen) Komponenten, die für den alternativen Aufbau des HomeLabs auf Basis von Intel Nuc benötigt werden.
VMware vSAN Cluster (2-Node Konfiguration) | ||||
Anzahl | Name (Technische Daten) | Funktion | ||
2 | Intel NUC Kit NUC8i5BEH Barebone | 355,00 | 710,00 | |
2 | Samsung MZ-V7P512BW SSD 970 PRO 512 GB M.2 Interne NVMe SSD | Caching Tier | 147,90 | 295,80 |
2 | Samsung SSD 860 PRO 1 TB 2,5 Zoll Interne SATA SSD | Capacity Tier | 257,95 | 515,90 |
2 | Samsung 32 GB 260 pin DDR4-2666, SO-DIMM 2666Mhz | jeweils 48GB RAM pro ESXi Host | 194,10 | 388,20 |
2 | Crucial CT16G4SFD824A 16GB Speicher (DDR4, 2400 MT/s) | 67,90 | 135,80 | |
2 | SanDisk Ultra Fit 16 GB FlashLaufwerk USB 3.1 | ESXi Installation auf USB Flash | 6,99 | 13,98 |
2 | UGREEN 20256 USB Netzwerkadapter USB 3.0 auf RJ45 Gigabit Ethernet | zweite Netzwerkkarte für vSAN Traffic | 14,99 | 29,98 |
vCenter, vSAN Witness Appliance, Domaincontroller, Fileserver, etc… | ||||
1 | Intel NUC Kit NUC8i5BEH Barebone | 355,00 | 355,00 | |
1 | Crucial CT1000P1SSD8 3D Nand, Nvme, 1TB | Vorsicht: Wird ab ESXi 6.7U1 nicht mehr erkannt | 115,00 | 115,00 |
2 | Crucial CT16G4SFD824A 16GB Speicher (DDR4, 2400 MT/s) | 32GB RAM für ESXi Host | 67,90 | 135,80 |
Summe | 2.695,46 | |||
Preise bei Amazon, Stand 28.06.2019 |
Und wenn Geld keine Rolle spielt... Hier findet Sie eine „kleine“ HomeLAB Umgebung von Carl Webster: A Look Inside Webster’s Lab – August 2019